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Balkonkraftwerke: Ihre Lösung gegen steigende Stromkosten

Experten erwarten in den kommenden Jahren stark steigende Stromkosten in Deutschland. Mit einem Balkonkraftwerk und eigener Stromproduktion können Sie sich vor dieser Entwicklung schützen und Ihre Unabhängigkeit sichern. Ein Balkonkraftwerk stellt eine innovative und zugängliche Option dar, die nicht nur den Geldbeutel schont, sondern auch aktiv zum Umweltschutz beiträgt.

Seit der Einführung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes zu Beginn der 2000er Jahre sind die Strompreise in Deutschland kontinuierlich gestiegen. Zwar gab es zwischendurch Phasen der Stabilisierung, doch der langfristige Trend zeigt klar nach oben. Für die kommenden Jahre wird ein weiterer deutlicher Preisanstieg erwartet. Das wirft die entscheidende Frage auf: Wie können Verbraucher darauf reagieren?

Was sind die Gründe für den starken Anstieg der Strompreise in Deutschland?

Die Strompreise in Deutschland bleiben auch 2024 weiterhin hoch, was auf mehrere zentrale Faktoren zurückzuführen ist:

Hohe Kosten für fossile Brennstoffe

Seit 2021 haben die Preise für Erdgas und Kohle, die weiterhin in der Stromerzeugung verwendet werden, stark zugenommen. Geopolitische Spannungen und der Rückgang russischer Gaslieferungen haben die Energiemärkte zusätzlich belastet.

Steigende Kosten für Emissionsrechte:

Die Energiekonzerne müssen Emissionsrechte erwerben, um CO₂-Emissionen zu kompensieren. Die kontinuierlich steigenden Preise dieser Rechte werden direkt an die Verbraucher weitergegeben.

Erhöhung der Netzentgelte:

Die vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber – 50Hertz, Amprion, TenneT und TransnetBW – sehen sich durch die steigenden Kosten für Elektrizität und Brennstoffe, den notwendigen Netzausbau und die Kosten für die Netzstabilisierung erheblichen finanziellen Belastungen ausgesetzt. Infolgedessen haben sie für 2024 eine deutliche Erhöhung der Übertragungsnetzentgelte angekündigt.

Inflation:

Die allgemeine Inflation hat die Produktions- und Vertriebskosten in vielen Bereichen erhöht, was sich auch auf die Strompreise auswirkt.

Wie kann man sich gegen steigende Strompreise schützen?

Sich gegen die steigenden Kosten zu schützen, ist nicht ganz einfach. Ein Wechsel des Stromanbieters bringt kaum etwas, da die Netzgebühren bei allen Anbietern stark ansteigen werden.
Für manche mag es ein Wunschtraum sein, ganz auf Strom zu verzichten, doch in der Praxis ist das kaum umsetzbar. Eine realistischere Option ist, den eigenen Stromverbrauch zu senken. Allerdings benötigt man die größten Stromfresser im Haushalt, wie Kühlschrank oder Herd, weiterhin, und deren Verbrauch lässt sich nicht so leicht reduzieren.
Die naheliegendste Lösung ist daher eine unabhängige Stromversorgung. Die Möglichkeiten hierfür werden mit der Zeit immer vielfältiger. Eine besonders praktische Variante ist das Balkonkraftwerk.

Wie schützt ein Balkonkraftwerk vor steigenden Strompreisen?

Ein Balkonkraftwerk, auch Stecker-Solaranlage genannt, ist eine einfache und kostengünstige Lösung gegen steigende Strompreise. Es ist kompakt, erschwinglich und flexibel einsetzbar – ob am Balkon, auf dem Dach oder der Terrasse. Damit können Sie selbst Strom erzeugen, Ihre Energiekosten senken und gleichzeitig etwas für die Umwelt tun. Besonders vorteilhaft ist diese Lösung für Mieter und Wohnungseigentümer, die keinen Platz oder kein Budget für größere Solaranlagen haben.

Wie viel Stromkosten können Sie mit einem Balkonkraftwerk sparen?

Ein Balkonkraftwerk kann Ihre Stromkosten erheblich senken, auch wenn es nicht den gesamten jährlichen Verbrauch abdeckt. Zum Vergleich: Ein Einpersonenhaushalt verbraucht im Durchschnitt etwa 2.000 kWh pro Jahr, während ein Zweipersonenhaushalt fast 3.250 kWh benötigt

Ein 800W Balkonkraftwerk kann theoretisch fast die Hälfte des jährlichen Bedarfs eines Einpersonenhaushalts decken und etwa ein Viertel des Bedarfs eines Zweipersonenhaushalts. Es ist zwar nicht ausreichend, um das gesamte Haus zu versorgen, aber es kann den Stromverbrauch größerer Energieverbraucher abdecken, wie beispielsweise den eines Elektroherds (445 kWh), Gefrierschranks (390 kWh), Kühlschranks (330 kWh) oder einer Waschmaschine (200 kWh).

Allerdings laufen Geräte wie Kühlschränke und Gefrierschränke rund um die Uhr, und ein Balkonkraftwerk erzeugt nur bei Sonnenschein Strom, sodass diese Geräte nicht vollständig autark betrieben werden können.

Ein großer Vorteil von Balkonkraftwerken ist die kurze Amortisationszeit, die in der Regel zwischen 2 und 3 Jahren liegt. Da die Lebensdauer dieser Systeme etwa 25 Jahre beträgt, bieten sie langfristige Einsparungen weit über die ursprüngliche Investition hinaus.

Balkonkraftwerk , Balkonkraftwerk mit Speicher

Lohnt sich ein Balkonkraftwerk?

Ja, ein Balkonkraftwerk lohnt sich in vielen Fällen, besonders für Haushalte, die einen Teil ihres Strombedarfs selbst decken möchten. Es ermöglicht, Stromkosten zu senken, indem Solarenergie direkt genutzt wird, was zu langfristigen Einsparungen führt. Zudem sind Balkonkraftwerke einfach zu installieren, oft genehmigungsfrei und umweltfreundlich, da sie zur Reduzierung von CO₂-Emissionen beitragen. Besonders lohnend ist es, wenn man von Förderungen oder Einspeisevergütungen profitiert und den selbst produzierten Strom effizient nutzt.

Balkonkraftwerke: Vereinfachte Installation, attraktive Förderungen und gesetzliche Verbesserungen

Änderungen durch das Solarpaket I

Das Solarpaket I bringt entscheidende Erleichterungen für den Einsatz von Balkonkraftwerken. Ab sofort ist es möglich, diese ohne vorherige Anmeldung beim örtlichen Netzbetreiber in Betrieb zu nehmen. Die einzige notwendige Formalität bleibt die Registrierung im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur, die bequem online erfolgen kann. BesitzerInnen von analogen Stromzählern dürfen diese vorerst weiterhin nutzen, ohne auf einen schnellen Austausch durch den Netzbetreiber angewiesen zu sein. Darüber hinaus hebt das Gesetz die Einspeisegrenze für Steckersolaranlagen von 600 auf 800 Watt an. Es ist nun erlaubt, Solarmodule mit einer Leistung von bis zu 2 Kilowatt zu installieren.
Dieses Gesetzespaket stellt einen bedeutenden Schritt zur Förderung der Photovoltaik-Nutzung in Deutschland dar. Es bietet nicht nur die Möglichkeit, deutliche Einsparungen bei den Stromkosten zu erzielen und sich unabhängiger vom Stromversorger zu machen, sondern vereinfacht auch die bürokratischen Hürden für PrivatnutzerInnen erheblich.
Mit der Verabschiedung im Bundestag und der Zustimmung des Bundesrats ist das Solarpaket I nun in Kraft getreten und bringt zahlreiche Vorteile für bestehende und zukünftige BetreiberInnen von Balkonkraftwerken.

Das Solar-Paket I bietet spannende Neuerungen für Besitzer von Balkonkraftwerken. Damit Sie sich nicht durch komplexe Gesetzestexte arbeiten müssen, haben wir die wesentlichen Informationen verständlich und kompakt in diesem Blogartikel für Sie aufbereitet.

Einfache Installation ohne Fachkraft

Im Gegensatz zu vielen anderen Solarsystemen erfordert die Installation eines Balkonkraftwerks keine fachliche Unterstützung durch einen Elektriker. Die Mini-Solaranlage basiert auf dem Plug-and-Play-Prinzip, was bedeutet, dass es einfach mit einem haushaltsüblichen Schutzkontaktstecker an das Stromnetz angeschlossen werden kann.

Attraktive Fördermöglichkeiten

Der Kauf eines Balkonkraftwerks wird bundesweit gefördert. Seit dem 1. Januar 2023 entfällt die Mehrwertsteuer beim Erwerb einer Mini-Solaranlage. Zusätzlich zur bundesweiten Förderung bieten viele Kommunen und Bundesländer eigene Zuschüsse für den Kauf eines Balkonkraftwerks an. Dies macht die Anschaffung noch attraktiver und erleichtert den Einstieg in die Nutzung von Solarenergie.

Balkonkraftwerk Förderung

Wie du das Maximum aus deinem Balkonkraftwerk herausholst?

Optimale Ausrichtung

In Deutschland scheint die Sonne rund 2.000 Stunden im Jahr. Um diese Sonnenstunden optimal zu nutzen, sollte Ihr Balkonkraftwerk richtig ausgerichtet sein. Die meisten Sonnenstrahlen fangen Sie ein, wenn die Solarmodule nach Süden ausgerichtet sind.
Auch der Neigungswinkel der Module spielt eine wichtige Rolle. In Deutschland liegt der optimale Neigungswinkel bei 30 Grad. Im Idealfall passen Sie die Module saisonal an, da sich die Position der Sonne im Laufe des Jahres ändert. So können Sie die Sonneneinstrahlung bestmöglich ausnutzen.

Überwachung der Systemleistung

Verwenden Sie eine Überwachungs-App oder ein Energiemessgerät, um die Energieproduktion und den Verbrauch Ihres Balkonkraftwerks zu verfolgen. So können Sie Schwachstellen erkennen und die Effizienz des Systems weiter verbessern.

Reinigung

Die Solarmodule sollten mindestens alle sechs Monate von Schmutz befreit werden. Auch wenn der Schmutz nicht sofort sichtbar ist, können sich Staub und Pollen auf den Panels absetzen und die Effizienz der Anlage verringern. Reinigung und Pflege Ihres Balkonkraftwerks sind daher unerlässlich, um eine optimale Leistung sicherzustellen.

Balkonkraftwerk aufrüsten

Balkonkraftwerke bestehen in der Regel aus zwei Solarmodulen, aber es ist möglich, die Anzahl der Module zu erhöhen. Da die 800-Watt-Grenze sich auf den eingespeisten Strom bezieht und nicht auf die Leistung der Module, können Sie problemlos vier Module anschließen.
Warum mehr als zwei Module verwenden? Ganz einfach: Mehr Module vergrößern die Solarfläche. Dadurch lassen sich auch bei geringerer Sonneneinstrahlung bessere Erträge erzielen.

Lohnt sich ein Speicher für Balkonkraftwerk?

Ein Speicher für ein Balkonkraftwerk kann sich lohnen, insbesondere wenn man den Eigenverbrauch des erzeugten Solarstroms maximieren möchte. Ohne Speicher wird der Strom nur dann genutzt, wenn er produziert wird, was oft nicht mit dem tatsächlichen Verbrauch übereinstimmt. Ungenutzter Solarstrom fließt in das öffentliche Netz, wofür eine Einspeisevergütung gezahlt wird. Diese ist jedoch oft nicht sehr hoch, sodass man genau berechnen sollte, ob sich die Einspeisung finanziell lohnt. Wenn der selbst erzeugte Strom nicht direkt genutzt wird, ist es sinnvoll, über ein passendes Speichersystem nachzudenken. Dabei sollte man jedoch beachten, dass ein Speicher die Anschaffungskosten der gesamten Anlage erhöht und somit auch die Amortisationszeit verlängert.
Ein Vorteil eines Speichersystems ist jedoch, dass der gespeicherte Strom jederzeit genutzt werden kann – besonders dann, wenn man tagsüber nicht zu Hause ist und keine smarten Geräte verwendet.

Wenn Sie den Eigenverbrauch Ihrer Balkonkraftwerk optimieren möchten, lohnt es sich ebenfalls, auf EPP Solar zu setzen. Wir bieten Balkonkraftwerke mit Anker Speicher und Balkonkraftwerke mit Noah Speicher an. Mit unseren hochwertigen Balkonkraftwerk mit Speicher können Sie Ihre Energie effizienter nutzen, Unabhängigkeit vom Stromnetz erlangen und langfristig Ihre Energiekosten senken.

Fazit

Die Strompreise in Deutschland werden voraussichtlich weiter stark ansteigen, bedingt durch auslaufende Netzgebühren-Subventionen, steigende CO₂-Preise und das baldige Ende der Strompreisbremse. Ein Balkonkraftwerk kann dabei helfen, diesen Kosten entgegenzuwirken. Obwohl es nicht den gesamten Strombedarf eines Haushalts decken kann, lässt sich damit ein erheblicher Teil abdecken. In vielen Regionen wird der Kauf einer Mini-PV-Anlage sogar gefördert, und sowohl die Anmeldung als auch die Installation sind unkompliziert. Mit ein paar einfachen Tipps und Tricks können Sie das Maximum aus Ihrem Balkonkraftwerk herausholen und langfristig Energiekosten sparen.